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Mut tut uns gut!

Aktualisiert: 22. Jan. 2023


Überall begegnet er mir zur Zeit, der Begriff "MUT", drei Wörter mit so viel Schlagkraft!


Meine Kinder nehmen in der Schule an dem Projekt "Mut tut gut" teil, die Zeitschrift GEO titelt in ihrer ersten Ausgabe im Jahr 2023 "Nur Mut- die Welt ist gut". Was also hat es auf sich, mit dem Mut? Warum ist er wieder in aller Munde!?


Brauchen wir nach der Corona Pandemie eine extra Portion Mut für Dinge, die uns vielleicht früher selbstverständlich erschienen?

Hat sich somit die Definition von Mut verschoben? Bedarf es Mut, um die völlig alltäglichen Anforderungen zu bewältigen?

Was ist mit den Dingen, die wirklich Mut erfordern? Der Bungee Jump- scheint er unerreichbar, weil schon das Normale alle "Mut- Ressourcen" von uns einfordert?

Werden wir dabei zu einer langweiligen, debilen Gesellschaft?



Hierzu frage ich mich selbst, wann war ich zuletzt richtig mutig? Es fällt mir gar nicht schwer, dies zu beantworten: Ich habe mich auf eine Dozentenstelle an einer privaten Hochschule beworben, bin mutig in das Impulsgespräch gegangen, und BÄM! Es hat geklappt!

Aber, wann genau sind wir mutig? Ich war mutig, weil ich nichts zu verlieren hatte. Hätte es mit der Dozentur nicht geklappt, wäre ich vielleicht enttäuscht gewesen, mehr nicht. Das Gespräch fand in einer Lebensphase statt, in der es mir gut ging. Ich war mit mir selbst und meinen Schwingungen in Balance, in einer guten Verbindung zu mir selbst und zu meiner Umwelt.


An einem Kursabend von Coaching Inverbindung und SortierRaum ( www.sortierraum.de) war eine Teilnehmerin sehr mutig. Sie hat sich vor der gesamtem Gruppe geöffnet und hat von ihren Belastungen berichtet. Warum konnte sie in diesem Augenblick den Mut aufbringen, vor fremden Menschen so offen zu sprechen?

Sie fühlte sich mit der Gruppe verbunden. Verbindung gibt Stabilität und Sicherheit. Sicherheit macht mutig!


Ist es nicht genau das? Haben wir durch die Pandemie die Verbindung zu uns selbst und zu unserer sozialen Umwelt verloren? Fühlen wir uns dadurch unsicher und instabil, bedarf es demnach einer gehörigen Portion Mut, sich wieder ins soziale Miteinander zu begeben? Haben wir Stabilität und Sicherheit eingebüßt?


Aber was genau macht uns wieder mutig?

Hierbei geht es nicht darum, "alle negativen Gedanken und Gefühle, Ängste und Zweifel aus dem Alltag zu verbannen" ( vgl.: Muriel Böttger, GEO, 01/2023, "Was uns Mut macht", Interview, S. 54). Es gilt, "den Blick zu öffnen, die Lage differenziert zu betrachten".

Wichtig erscheint hier, wie auch beim lösungsorientierten Ansatz in der Psychologie, zu sehen, was schon alles geschafft wurde, und den Fokus nicht nur darauf zu lenken, was noch alles erreicht werden soll oder muss. Denn das macht uns Mut: Bewusstmachung des bereits Erreichten!


Die positive Psychologie schärft den Blick für das Mögliche, das Machbare, so stärken wir unser Selbstwertgefühl.

Wenn wir Dinge angehen, die wirklich im Rahmen des Machbaren liegen, haben wir Erfolgserlebnisse.

Dies wiederum stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Selbstwirksam sein, stärkt unseren Mut.

Besonders trifft das bei Kindern zu. Zu spüren, es ist möglich, allein einen Konflikt mit Freunden zu lösen, macht mutig und stark. Der nächste Streit kann kommen, "mir kann nichts passieren, denn ICH schaffe das!"

Je mehr der Einzelne sich als selbstwirksam empfindet, desto mehr steigt dieses Gefühl auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Die Gesellschaft wird wieder handlungsfähig, es bedarf keinem besonderen Mut mehr.


Wichtig erscheint auch, zu wissen, dass unser Gehirn evolutionär darauf trainiert ist, das Negative zu erhöhen und intensiver wahrzunehmen und nach Außen zu kommunizieren. Ein Beispiel hierfür sind Erfahrungsberichte im Internet. Wir lesen eher von den negativen Verläufen einer Krankheit, als von den positiven Erfahrungen, gar einer Heilung. Zusätzlich nimmt unser Gehirn diese Negativschlagzeilen verstärkt auf. Kein Wunder also, dass Dr. Google eher ein Horrorzenario in uns provoziert, als wirkliche medizinische Unterstützung zu sein.


Die positive Psychologie postuliert hierbei eine realistische Balance zwischen positiven und negativen Gefühlen, ja sogar eine gesunde Distanz zu den eigenen Gefühlen einzunehmen:

Wie realistisch ist die eigene Angst gerade, auf welcher Annahme basiert sie?

Gefühle und Gedanken distanziert wahrzunehmen, öffnet den Blickwinkel. Ein offener Blick macht mutig- nicht nur den Einzelnen, eine ganze Gesellschaft kann davon profitieren.

So lassen sich große Veränderungen, welche auch unsere Gesellschaft aktuell zu bewältigen hat ( Energiekrise, Krieg, Inflation), mit einer etwas distanzierteren Einstellung besser aushalten.

Man spricht hier in der Psychologie auch von Resilienz. Eine resiliente Gesellschaft erkennt, dass Herausforderungen gemeistert werden können und das Gute immer seinen Platz haben wird.


Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Mut aus Verbindungen erwächst. Sind wir positiv mit uns und anderen verbunden, fühlen wir uns sicher und können mutiger agieren.


Selbstwirksamkeit beschreibt, dass wir erkennen, durch unser eigenes Handeln und Intervenieren können wir Dinge beeinflussen. Besonders zum Positiven. Auch das macht mutig!


Spürt der Einzelne seine Selbstwirksamkeit, wirkt sich dies gesamtgesellschaftlich aus. Der Blick weitet sich. Auch große Belastungen und Herausforderungen können bewältigt werden.


Eine gesunde Balance und Distanz zu Negativem fördert die Resilienz und somit die Bereitschaft zu mutigem Handeln.


Und wenn wir dann noch den Blick öffnen für das, was bereits geschafft wurde, steht dem MUT in jedem von uns und in unserer Gesellschaft nichts mehr im Weg!


Mut tut uns also allen gut!


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Mehr Blogbeiträge und Informationen zu meiner psychologischen Arbeit findest Du auf meiner Homepage www. coachinginverbindung.de


herzlichst, Deine Pia


Wenn Du Interesse an einer psychologischen Beratung bei mir hast, kannst Du hier einen Termin vereinbaren:






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